Heute dann der zweite Versuch beim Museum des Warschauer Aufstandes – nicht zu verwechseln mit dem Warschauer Ghetto Aufstand.
Heute ist geöffnet und es ist einiges los. Das Museum ist genauso beeindruckend wie extrem bedrückend. Ich entscheide mich, keine Fotos im Museum zu machen. Die Eindrücke hier kann eine Kamera kaum einfangen.
Nach über zwei Stunden verlasse ich das Museum und zwei Stationen mit dem 106er Bus bringen mich in die Nähe einiger Abschnitte der Warschauer Ghetto Mauer, die original erhalten sind.




Das Warschauer Ghetto Museum ist leider geschlossen wegen Umbau und Renovierung. Aber mir reichts auch mit dieser geschichtlichen Auseinandersetzung für heute.
Der Kontrast zum modernen Warschau auf der anderen Straßenseite könnte nicht größer sein, wo ein moderner Banken Tower mit seiner Glasfassade in der Sonne glänzt.

An dem kleinen Platz machen viele Leute gerade ihre Mittagspause in der Sonne. Das schöne Wetter ist absolut einladend und man kann die Sonne gut genießen.

Weiter geht’s mit der Straßenbahn Linie 11 von Norbilin nach Dworzec Centralny. Von hier sind es nur ein paar Minuten zu Fuß bis zum Kulturpalast. Bei den heute herrschenden milden 8° in der Sonne fast spätsommerliches Wetter.
Auf dem Weg dahin durchquere ich den Bahnhof Warszawa Centralna und hole mir in einem Żabka (sowas wie ein kleiner Edeka, gibts an sehr vielen Ecken in Warschau) ein Sandwich und eine Flasche Wasser als preiswertes Mittagessen für umgerechnet 2,72 €.

Den richtige Eingang in dieses riesige Gebäude zu finden ist eine Aufgabe für sich. Zuerst gehe ich auf der nächstliegenden Seite in die Tourist Information, die sich auf der Rückseite (wie ich jetzt weiß) des Kulturpalastes befindet. Die Mitarbeiter dort kennen das schon und schicken mich zur gegenüberliegenden Seite des Turms. Der Weg halb um das Gebäude macht die Dimensionen etwas greifbarer: Man läuft über 10 Minuten am Gebäude entlang den kürzesten Weg 🙂




In der großen Eingangshalle wird das Monumentale des riesigen Gebäudes aus den 50er Jahren so richtig deutlich.

Die Aussichtsplattform befindet sich in der 30. Etage auf 104 m Höhe über dem Grund. Selbst der Raum, in den die Fahrstühle die Besucher entlassen, ist beeindruckend.

Trotz leichter Eintrübung des Wetters hat man einen tollen Blick in alle Himmelsrichtungen. Ich finde auch Gebäude und Brücken wieder, die ich „von unten“ bereits gesehen habe.






Direkt vor dem Kulturpalast wurde im Boden eine Markierung des Verlaufs der ehemaligen Ghetto Mauer im Boden eingelassen. Das zieht sich durch viele Bezirke in denen der Verlauf nachgezeichnet wird.

Ich mache mich von hier auf den Weg zur Universität. Mit den Metros M1 und M2 bin ich recht zügig an der Haltestelle Nowy Świat-Uniwersytet und mache mich von hier auf den kurzen Weg zur Warschauer Universität.

Direkt neben der Universität ist an der Straße Nowy Świat die Heilig Kreuz Kirche. Eine absolut besondere und schöne Kirche. Es schlummern einige Geheimnisse hier.





Auf der Straße sind viele Menschen unterwegs und es gibt viel zu sehen. Straßenmusiker untermalen das Treiben mal mit Saxophon und mal mit Akkordeon.




Es ist nicht weit bis zum polnischen Präsidentenpalast. Wenig spektakulär reiht er sich in die vielen hundert Paläste in Warschau ein.

Nach einer kleinen Pause an einem hübschen kleinen Park mache ich mich auf den Weg zum letzten kleinen Ort den ich besuchen möchte.

Der Warschauer Meridian ist sicher mit eines der kleinsten Denkmäler überhaupt, die ich je gesehen habe. Aber er wurde bis zur Einführung des heutigen Zeitsystems für die Bestimmung der genauen Uhrzeit im Land genutzt.
Von hier nur noch eine Busfahrt in einen anderen Stadtbezirk, um ein gemütliches Lokal für das letzte Abendessen dieses Besuches in Warschau zu finden – und später sicher auch noch ein, zwei leckere lokale Biere.

Und natürlich eine letzte Strassenbahnfahrt vom rondo gen. Charles’a de Gaulle’a (wo die bei Dunkelheit nicht gut zu sehende Palme in der Mitte des Platzes steht) zurück zum Hotel in einer wirklich uralten Straßenbahn.

Ein schöner Besuch der polnischen Hauptstadtmetropole Warschau geht zu Ende. Ich bin nachhaltig beeindruckt von der Stadt die ihr ganz eigenes Flair hat und sich sehr freundlich geöffnet hat für mich als Fremden. Nie hat ein Auto gehupt und alle Menschen haben freundlich Auskunft gegeben auch wenn sie es nur in ihrer eigenen Sprache Polnisch konnten. Die Übersetzer Apps tun ihren Dienst gut. Ein Gespräch kommt so natürlich nicht zu Stande. 🇵🇱
Morgen früh um 7:55 Uhr geht der Zug nach Vilnius. Neues Kapitel in der Reihe der kleinen und großen Abenteuer.
Ich komme wieder. ✨
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