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Tag 10: Tallinn entdecken

Das Frühstück in Estland ist ähnlich den Gebräuchen in Litauen mit sauer eingelegten Gemüse und sehr dunklem aber extrem leckerem Roggenbrot. Kaffee ist ok.

Also nicht lange aufhalten und ab nach draußen die Stadt entdecken. Da ich heute Nachmittag eine Stadtführung gebucht habe fahre ich gleich mit der Straßenbahn Linie 1 raus nach Kadriorg (Katharinental) zum Schloss – praktischer Weise die Endhaltestelle.

Das Schloss mit dem riesigen wunderschönen Park stammt aus der Zarenzeit von Peter dem Großen für seine zweite Frau Katharina hat bauen lassen 1718-1725 – ich finde es hat sich in den 300 Jahren gut gehalten.

Durch den Park kann man an dem Ehrenmal für das gesunkene Schiff Russalka vorbei geradeaus bis zum Ostseestrand laufen.

Ehrenmal Russalka

Bei 0° nicht sehr einladend also gleich weiter zurück in Richtung Stadt.

Ostsee „Strand“ im nordöstlichen Tallinn

Die Straßenbahn, die mich jetzt zurück in die Stadt bringt, mutet mit längs gerichteten Holzbänken und ihrem äußeren Erscheinungsbild fast museal an, ist in Top Zustand und offensichtlich ganz normal im Regelbetrieb.

Am Bahnhof steige ich aus und schaue mir den nochmal bei Tageslicht an. Die Bahnsteige sind neu und das Bahnhofsgebäude sehr sauber mit den üblichen Kaffee Shops.

Der Schriftzug war gestern Abend leider nicht beleuchtet
Stadler Flirt in der E-Ausführung

Vom Bahnhof mache ich mich wieder auf den Weg in die Stadt. Etwas Zeit ist noch bis zu meiner Stadtführung. In einem Café „Pagaripoisid“ bleibe ich für eine wärmende Pause.

Pünktlich um 14:00 starten wir mit unserem Guide Christopher die Stadttour „Tallinn in a nutshell“. Kurzweilig und ernst wechseln sich ab mit älterer Geschichte und aktueller Weltpolitik insbesondere im Hinblick auf Russland, das von hier aus nur wenige Hundert Kilometer entfernt ist. Mit Beginn der Tour kommt die Sonne in klein wenig heraus. Sehr angenehm, aber wärmer wird’s dadurch nicht 🌤️

2½ Stunden laufen wir durch die untere Altstadt und die Oberstadt mit der Burg „Tompeea“. Hier ist es für diese Jahrezeit gerade warm meint der Stadtführer – heute bei 0° – sonst läge wohl Ende Oktober auch schon mal Schnee und es wäre dann so bei -5°… da sind wir doch dankbar für das herrlich schöne Wetter heute Nachmittag.

Zwischendurch ein kurzer Exkurs in die estnische Sprache: Es gibt 14 (!) Fälle und davon keiner der die Zukunft beschreibt oder bedeutet, nur geschlechtsneutrale Pronomen und einige Wörter mit bis zu vier ä oder ü hintereinander … eine wirklich interessante und schwer zu erlernende Sprache.

In Tompeea haben schon immer die Mächtigen gewohnt und regiert. Das war vor vielen hundert Jahren so und ist es noch heute.

Wir sehen viele Regierungsgebäude aber nirgend Polizei. Wie der Guide sagt ist Tallinn die sicherste Stadt in Europa. Gut zu wissen. Das war vor 20 Jahren noch ganz anders.

Das gute Herbstwetter unterwegs ist zwar echt kalt aber klar und schön und der angekündigte Regen bleibt freundlicherweise aus.

Kein Dementor aus Harry Potter sondern ein Denkmal für die Mönche die hier einst ein Kloster gründeten.

Unsere Tour endet am Rathausplatz und das große Gebäude ist tatsächlich keine Kirche sondern das Stadthaus und Rathaus von Tallinn.

Stadthaus von Tallinn

Jetzt erstmal in ein Café zum Aufwärmen und diesmal lande ich im „Saiakangi kohvik“. Hier kann ich Kaffee und Kuchen uneingeschränkt empfehlen 🍰☕️

Auf einmal macht draußen einer das Licht aus und es ist fast ohne Dämmerung schlagartig dunkel. Also auf zum Freiheitsplatz und Freiheitsdenkmal, die man sich besser im Dunkeln anschauen soll (sagte der Stadtführer und er hat recht).

Das war der Tag 10 meiner kleinen Abenteuerreise. In etwa die Hälfte der Strecke ist geschafft.

Viele Kilometer mit der Bahn, gefühlt noch mehr zu Fuß – selten laufe ich so viel, sollte ich zu Hause auch mal wieder machen.

Das war’s für heute – obwohl ich habe ja noch einen Ausflug nach Telliskivi vor. Ein paar Stationen mit der Straßenbahn und man ist beinahe direkt da 🚃🚶🍺🍽️

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